Antikörpertherapie
Die Antikörpertherapie hat durch molekularbiologische Fortschritte neue Behandlungsmöglichkeiten gegen Krebs eröffnet. Diese Therapien nutzen hochspezifische monoklonale Antikörper, die sich gegen bestimmte Eiweißstrukturen (Antigene) auf Tumorzelloberflächen richten. Dies ermöglicht eine gezielte Behandlung der Tumorzellen. Beispiele zur Anwendung:
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Hemmung von Wachstum und Vermehrung der Tumorzellen: Antikörper blockieren wichtige Wachstumssignale innerhalb der Krebszellen.
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Hemmung der Neubildung von Blutgefäßen: Antikörper können die Angiogenese unterdrücken und so den Tumor „aushungern“.
Häufig werden Antikörper in Kombinanation mit einer Chemotherapie verabreicht, um die Effektivität der Behandlung zu steigern. Diese Art der Therapie kann kurativ, als auch palliativ eingesetzt werden. Die Behandlung erfolgt meist in Form von Infusionen und stellt eine wichtige Ergänzung zu anderen Behandlungsmethoden wie antihormoneller Therapie und Operation dar. Diese Therapieansätze müssen jedoch spezifisch auf den Patienten und den Tumortyp abgestimmt sein. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind notwendig, um mögliche Nebenwirkungen zu überwachen und den Therapieerfolg zu sichern.
Beispiele für Antikörpertherapien
Trastuzumab
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Ist ein Antikörper, der sich gegen den Wachstumsfaktor-Rezeptor Her2/neu gerichtet ist, dessen Expression z.B. bei Brustkrebs auftritt.
Pertuzumab
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wird in Kombination mit Trastuzumab bei Her2 neu positiven Mammakarzinom in lokal fortgeschrittenem Stadium oder mit einem hohen Rezidivrisiko gegeben.
Bevacizumab
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ist ein Antikörper der gegen Gefäßwachstumsfaktoren VEGF gerichtet ist und diesen hemmt. Dadurch stoppt er die Neubildung von Blutgefäßen und damit das Wachstum des Tumors. Der Einsatz kann bei fortgeschrittenem Ovarialkarzinom, Zervixkarzinom und Mammakarzinom eingesetzt werden.